Female Leadership - Braucht Führung ein Geschlecht?

Kirsten Wache • Sept. 29, 2022

Female Leadership - Braucht Führung ein Geschlecht?

 

So war der Titel eines Impulsvortrages, den ich vor wenigen Tagen für die Stage Academy gehalten habe. In der Vorbereitung für den Vortrag bin ich auf viele interessante Studien und Beiträge gestoßen – das Netz ist voll davon. Gib‘ „Female Leadership“ ein und Google bietet Dir mehr als 735.000.000 (!) Beiträge dazu an.


Doch was steckt eigentlich dahinter? Klar, in meiner Arbeit als Coach und Trainer, weiß ich, dass nahezu jedes Unternehmen mit den Themen Frauenquote, Inklusion und Diversität beschäftigt ist – und somit ist auch der Begriff „Female Leadership“ nicht fern. Doch bei allem kann ich nicht viel damit anfangen und so war ich freudig verhalten, als die Stage Academy mich anfragte, etwas zu diesem Thema zu machen…;-)


Wo wir heute sind


Starten wir mit dem, wo wir aktuell in Deutschland stehen:


Deutschland ist noch immer Schlusslicht was die Besetzung der Vorstände mit Frauen angeht (29%, wir sind Platz 20 von 27 Europa Staaten…).


Wir sind ebenso Schlusslicht beim Gender Pay Gap (Frauen verdienen rund 1/5 weniger als Männer).


Gleichberechtigung wird nur von wenigen Unternehmen in den Zielen priorisiert und findet somit nicht statt ... Und das, obwohl wir WISSEN (wissenschaftlich erwiesen), dass Frauen oft besser (akademisch) qualifiziert sind und Eigenschaften haben, die unverzichtbar für die Vielfalt und erfolgreiche Performance im Unternehmen sind.


Und die Geschichte?


Und woher kommen wir? Ich habe mal einen groben Abriss der letzten 2 Millionen Jahre gemacht. Aus der Steinzeit ist uns allen das Rollenbild von Jägern und Sammlern in Erinnerung – die Männer gehen auf die Jagd, die Frauen sammeln Nahrungsmittel und hüten die Familie. Doch nach neuesten Erkenntnissen der Forscher waren sogar hier schon die Rollen mehr oder weniger gleich verteilt – „historisches“ Rollenbild adé! In der sich anschließenden Antike genossen die Frauen ein hohes Ansehen in der Gesellschaft, waren allerdings von ihren Vätern abhängig. Im Mittelalter begann dann die für uns prägende Beeinflussung durch Kirche und Philosophen: Da Eva Adam aus dem Paradies vertrieb, war sie klar die „Schuldige“, musste zukünftig die Untergebene sein (Buße tun), war mangelhaft und somit minderwertig(er). Philosophen wie Kant waren der Meinung, dass Frauen den nötigen Intellekt (die Vernunft) naturgegeben gar nicht mitbringen. Diese Meinungen prägten über 1000 Jahre unsere menschliche Entwicklung – und halten sich letztlich (leider) in manchen Bereichen unseres Lebens bis heute.


Ein großer Vorstoß war 1949 mit der Verankerung der Gleichberechtigung von Frau und Mann im deutschen Grundgesetz getan. In den nachfolgenden 1970er Jahren tat sich weltweit eine Frauenbewegung auf, die für die Rechte der Frau kämpfte. Es ist erst 50 Jahre her, dass in der deutschen Ehe der Mann entscheiden durfte, ob seine Frau arbeiten geht oder nicht – gemessen an unserer Evolution ist das zeitlich nur einen Wimpernschlag her!

Heute sind uns Begriffe wie Frauenquote, Diversität und Inklusion wohlbekannte Schlagworte, doch werden sie wirklich im Unternehmen gelebt? Wozu sind sie gut und was hat das mit Female Leadership zu tun?

 

Meine Antwort dazu ist folgende: In meiner Wahrnehmung und Erfahrung sind es Werkzeuge, um die Gleichberechtigung von Frau und Mann weiter voranzutreiben. Denn hier sind wir noch lange nicht angekommen. Ohne diese Hilfsmittel würde dies vermutlich noch weitere 100 Jahre (oder mehr) dauern und solange können wir nicht warten. Unsere Lebens- und Arbeitszeit dreht sich seit der Industrialisierung immer schneller. Zeitweise überholen wir uns selbst; da braucht es gesetzliche Vorschriften wie eine Frauenquote, um uns aus unserer „Komfortzone“ herauszuholen. Sonst passiert nichts oder zumindest zu wenig.


Eigenschaften einer Führungskraft


Doch was soll denn eine perfekte Führungskraft überhaupt mitbringen?


Neben Vertrauen, Verlässlichkeit, Empathie, einer guten Kommunikation und Vorbild sein sind sicherlich noch weitere individuelle Anforderungen zu nennen.


Doch sind diese geschlechtsspezifisch? Nein!


Zugegeben, wir ordnen die eine oder andere Eigenschaft eher einer Frau oder einem Mann zu – doch das hat etwas mit unserer Sozialisierung und unseren Bias zu tun. Nicht mit den Fähigkeiten eines Geschlechts. Und ehrlicherweise: Wo fangen wir an, wo hören wir auf? Wir leben im 21. Jahrhundert, wir gendern….da gibt es noch mehr Menschengruppen, die wir berücksichtigen dürfen.


Fazit


Und so komme ich zu meinem Fazit und dem, wofür ich stehe:


Es braucht die richtige FührungsPERSON auf der Position – es braucht den FührungsMENSCHEN.


Sheryl Sandbergs Aussage: „In the future there will be no female leaders. There will just be leaders.“ trifft es für mich zu 100% auf den Punkt. Wir brauchen ein ganzheitliches Denken in Bezug auf Leadership. Unabhängig aller Schubladen.


Ja, und wie kommen wir dorthin? Mit einem echten Mindset Shift. Und das ist leichter geschrieben und gesagt, als getan. Und die Reise startet bei Dir, egal ob Führungskraft oder nicht:


Zeige Haltung – arbeite an Deinen Bias!


Sei Vorbild – zeige anderen wie es geht!


Teile – Deine Erfahrung und ermutige andere Menschen!


Wir schaffen es nur gemeinsam, unabhängig aller Schubladen zu denken. Denn wir sind BUNT: Gender, Klassifizierung, Generationen, Religionen, Ausbildung, Regionen, Aussehen uvm.


Wir sind viele und jeder von uns ist einzigartig!


Und was ist Deine nächste Aktion, in der Du Vorbild bist als FührungsMENSCH?


von Kirsten Wache 23 Mai, 2022
Konflikt ist geil – wenn er richtig moderiert wird! „Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte“ – so kennen wir das Sprichwort. Doch was so einfach klingt, ist in Wahrheit eine handfeste unternehmerische Herausforderung. Nicht nur, dass Sie als Führungskraft die schlechte Stimmung im Team managen dürfen – es schlägt auch auf die Effizienz des gesamten Teams. Führungskräfte verbringen rund zwei Drittel ihrer täglichen Arbeit mit dem Coaching der Mitarbeiter:innen, wovon erwiesenermaßen mehr als 40 Prozent ihrer Arbeitszeit der Konfliktschlichtung im Team geschuldet sind. Das sind bei einer 40-Stunden-Woche allein 16 Stunden. Überlegen Sie doch einmal, wie viele Akquisitionsgespräche Sie in der Zeit hätten führen können oder Sie hätten sich mit der Ausarbeitung einer neuen Strategie beschäftigen oder an der Digitalisierung Ihres Unternehmens mitwirken können … verrückt, oder? Konfliktkosten – können in die Millionen gehen Unterschwellige Konflikte kosten Nerven bei allen Beteiligten. Ob der Streit um Aufgaben und Verantwortlichkeiten, die Urlaubsregelung unter den Mitarbeitenden, eine Beurteilung, die Beförderung von A und nicht B geht – es gibt unendlich viele Themen und Möglichkeiten, einen Streit heraufzubeschwören. Und ebenso vielfältig sind auch die Befindlichkeiten der Beteiligten. Dass nicht nur Nerven, sondern auch echtes Kapital mit einem Konflikt „verbrannt“ wird, mag man gerne übersehen, doch es ist beachtlich: In einer Studie von KPMG in Zusammenarbeit mit der Akademie Lichtenauer, ACP Consulting und der Unternehmerschaft Düsseldorf aus dem Jahr 2012 „Best Practice Konfliktmanagement 2012“ sind die noch heute gültigen Beispiele von Konflikten und ihre finanziellen Auswirkungen für Unternehmen sehr einfach und präzise beschrieben. Da findet man Kosten, die durch Fluktuation, Krankheits- und Fehltage, kontraproduktives Verhalten, Mängel bei der Projektarbeit, entgangene Aufträge bis hin zu arbeitsrechtlichen Maßnahmen, verursacht werden. Je nach Gehalt der handelnden Personen und der Eskalationsstufe des Konfliktes kommen schnell mehrere Zehntausend Euro bis Millionenbeträge zusammen. Wer hätte das gedacht! Folgekosten erst gar nicht entstehen lassen Mit dem Instrument der Mediation haben Sie als Führungskraft oder Unternehmer:in die realistische Chance, die Folgekosten eines Konfliktes gar nicht erst entstehen zu lassen! Die Mediation ist im Kern eine Verhandlung – nur mit dem wesentlichen Unterschied, dass sie von einer geschulten Person, dem Mediator/der Mediatorin, begleitet wird und der Ablauf zudem einer klaren Struktur folgt. Dabei gelten folgende Grundsätze: Eine Mediation ist hocherfolgreich (mindestens 80 Prozent aller Mediationen lösen den Konflikt und führen zu einer Win-win-Situation aller Beteiligten), sie ist schnell (meist sind einige Stunden, maximal ein Tag ausreichend) und vertraulich– es gibt kein Publikum. Oder für mich als Norddeutsche: eine Mediation folgt den Regeln von HSV. Nun, Sie fragen sich sicher, wie hier die Kostenstruktur aussieht. Das hängt von der Komplexität des Falles und der Berufserfahrung des Mediators ab. Als Faustregel kann man sich merken: Übersteigt der Streitwert die 10.000 Euro Marke, dann lohnt sich auf jeden Fall eine Mediation! Und vertrauen Sie Ihrem Netzwerk, um den passenden Partner zu finden. Der- oder diejenige sollte mindestens fachlich ausgebildet sein und auf jeden Fall Berufspraxis mitbringen. Was genau passiert in einer Mediation? In einem gesetzten Rahmen wird der Mediator/die Mediatorin die beiden Konfliktparteien wieder in Verbindung bringen. Wozu ist das gut? Bei einem Konflikt handelt es sich nie nur um die Sachebene, auf der man sich streitet – auch wenn viele gerne immer wieder betonen: „Lass uns doch sachlich bleiben!“. Dies wird nicht gelingen, denn ein Konflikt, nahezu unabhängig von der Eskalationsstufe, hat IMMER eine emotionale Komponente. Ich skizziere gerne folgendes Bild: Stellen Sie sich zwei Eisschollen vor, die mit einer Brücke verbunden sind. Dabei ist die Brücke die Beziehungsebene. Bei einem Konflikt ist diese Brücke zerstört und der Mediator/die Mediatorin arbeitet durch gezielte Technik daran, sie wieder zu reparieren. Nur wenn die Beziehungsebene wiederhergestellt ist, also die eigentlichen (verborgenen) Interessen erkannt sind, werden die Parteien bereit sein, in den Austausch zu gehen und auf Basis der „reparierten“ Beziehungsebene eine gute Lösung für BEIDE Seiten zu erarbeiten! Die Pluspunkte der Mediation sind deutlich: Anstelle eines durch die Führungskraft angeordneten Kompromisses haben die Parteien GEMEINSAM eine für beide Seiten vorteilhafte Lösung erarbeitet. Zum Abschluss einer Mediation wird das Ergebnis schriftlich festgehalten und die nächsten Schritte mit den entsprechenden Verantwortlichen fixiert. Es ist ein emotional intensiver, doch sehr bereichernder Prozess. Die Parteien können im Nachgang zur Mediation wieder miteinander reden und arbeiten – der Konflikt ist gelöst und wurde nicht per Anweisung „unter den Teppich gekehrt“! Was nehmen Sie mit für Ihren Unternehmensalltag? Wenn Sie in Ihrem Team einen Konflikt bemerken, seien Sie mutig und sprechen ihn an. Bestenfalls gelingt es Ihnen selbst, die Parteien zu einer Lösung zu motivieren, von der beide profitieren. Sollte dies nicht der Fall sein, wissen Sie jetzt, dass es noch mindestens eine weiterführende Möglichkeit gibt, Folgekosten eines weiterhin existierenden Konfliktes zu vermeiden: das Instrument der Mediation. HSV: hoch erfolgreich, schnell und vertraulich ist es ein sehr effizientes und effektives Verfahren, um den Konflikt zu lösen. Zur Vorbeugung: Teamhygiene durch Supervision Um kontinuierlich eine sogenannte „Teamhygiene“ herzustellen, gibt es mehr und mehr Unternehmen aus der Wirtschaft, die das Tool der Supervision nutzen. Ursprünglich bekannt aus den heiltherapeutischen, medizinischen und psychologischen Berufen, hat man auch in der Wirtschaft erkannt, wie sinnvoll es ist, dem Team zum Beispiel einmal im Monat oder im Quartal die Gelegenheit zur Supervision zu geben. Hier werden unterschwellige Konflikte offengelegt, daran gearbeitet und nach Lösungsvorschlägen gesucht. Der Prozess wird geleitet und moderiert vom Supervisor/der Supervisorin – geringer zeitlicher und finanzieller Aufwand mit großer Wirkung! Darüber hinaus gibt es bereits viele Unternehmen in Deutschland, die ein Konfliktmanagement eingeführt haben und u.a. das Instrument der Mediation in jeglichen Verträgen fest verankert haben. Viele Länder Europas, die USA und auch Asien können uns als Vorbild dienen. Hier ist Mediation und der damit verbundene Grundgedanke, Konflikte durch Verhandlungs- und Vermittlungsstrategien beizulegen, schon seit vielen Jahren fest verankert und Teil der Lebensphilosophie. Dieser Blog ist auch als Bericht in dem Kundenmagazin der TOPOS Personalberatung zu finden! Hast Du Fragen dazu? Rufe mich gerne an oder nutze meinen kostenlosen „Call, Coach & Inspiration“ jeden Mittwoch von 18 bis 19 Uhr.
von Kirsten Wache 31 Jan., 2022
Langsam geht die Puste aus… Nach nunmehr zwei vollen Jahren Pandemie machen sich die Auswirkungen bei uns allen bemerkbar. Ich teile heute mit Dir meine Ideen, wie Du als Führungskraft mit Deinem Team in Verbindung bleibst oder wie Du wieder in Verbindung gehen kannst. Es ist doch so: Jeder von uns hat sich mit der Home-Office-Option arrangiert. Was wir auch als „New Work“ promoten, ist bei vielen von uns Alltag geworden – dabei ist Home-Office EINE Option von vielen, um seinen Job sinnstiftend und leistungsbewusst erfüllen zu können. Doch wir missbrauchen diese Option grade fast zur Unkenntlichkeit. Aus vielen Gesprächen mit Führungskräften und auch Mitarbeitenden weiß ich, dass sich fast schon eine Gleichgültigkeit entwickelt hat, die für Unternehmen, deren Führungskräfte und Mitarbeitende sehr gefährlich ist. Loyalität dem Arbeitgeber gegenüber wird unbedeutend: Für wen gearbeitet wird, ist vielen nicht mehr wichtig oder schlimmer noch spürbar – der Chef rückt in weite Ferne. Das gemeinsame Ziel, der Drive und Spirit des Teams sind nicht mehr erlebbar. Man fühlt sich leer – und das geht Chef wie Mitarbeiter gleichermaßen. Doch wie können wir das ändern? Einsicht ist der erste Weg zur Besserung Was sich so abgedroschen anhört, stimmt – leider! Erst wenn Du als Führungskraft diesen Zustand erkennst, kommst Du ins Tun. Nutze das nächste Teammeeting, teile DEINEN Eindruck mit Deinem Team. Und dabei ist es meiner Meinung nach mehr als legitim auch als Führungskraft zu sagen, wenn Du selbst das Gefühl für das Team, die Themen und die Vision verloren hast. Ihr könnt es ja wiederfinden! Niemand kann durchgehend stark, motiviert und zielorientiert in dieser verrückten Zeit sein und bleiben. Check mit Deinem Team, wo es steht, wo Du als Führungskraft stehst und was Eure Bedürfnisse sind. Und findet gemeinsam Lösungen, wie Ihr wieder näherbeisammen rückt. Und wer nun denkt, da ist ziemlich viel Gefühl bei allem drin – ja, das stimmt. Es geht um nichts anderes. Denn die Arbeit an sich wird ja gemacht. Doch das, wovon Teams leben, sie erfolgreich sein lässt, liegt rein auf der Beziehungsebene. Und um genau diese geht es! Findet Euch emotional wieder! Raus aus dem operativen Geschäft – rein in die Rolle des Coaches Das ist zumindest meine Beobachtung und nach vielen Gesprächen auch mit Unternehmensberatern ein Eindruck, der mich nicht loslässt: Führungskräfte sind grade jetzt viel zu stark an operative Themen gebunden. Das mag zwar inhaltlich notwendig sein (man könnte sich fragen, warum das so ist; dass Unternehmen ggf. zurückhaltender mit Neueinstellungen sind und daher jede vorhandene Hand, auch die der Führungskräfte, nutzen, mag ein Grund sein…). Doch ist es überhaupt nicht förderlich für den Teamerhalt. Nicht vergessen: Wir befinden uns nun bald im dritten Jahr eines dramatischen Change Prozesses, der uns weltweit beschäftigt und immense Auswirkungen auf unsere Lebens- und Arbeitswelt hat. Und Du als Führungskraft bist nun als Coach Deiner Mitarbeitenden gefragt. Sie brauchen Dich mehr denn je, um emotional stabil zu sein und auch zu bleiben. Dem kannst Du nur gerecht werden, wenn Du Dich aus den operativen Themen deutlich stärker raushältst. Du musst es nicht allein schaffen Ja, auch wenn Du Führungskraft bist, vielleicht sogar grade WEIL Du Führungskraft bist und so viele Themen gleichzeitig zu verantworten hast, bedenke, dass Du nicht alles allein schaffen musst. Du darfst Dir professionelle Hilfe von extern holen: Berater, Trainer, Coaches. Für Dich und/oder Dein Team. Ein Sparring mit einem Außenstehenden kann sehr inspirierend und vor allem arbeitserleichternd sein. Und auch Du als Führungskraft brauchst weiterhin Inspiration und Energiequellen, die Dich stark sein lassen. Hast Du Fragen dazu? Rufe mich an oder nutze meinen kostenlosen „Call, Coach & Inspiration“ jeden Mittwoch von 18 bis 19 Uhr.
von Kirsten Wache 11 Okt., 2021
Authentic (Self-) Leadership – Warum ich dieses Coaching Programm entwickelt habe Wenn sich Menschen mir im Coaching anvertrauen, dann befinden sie sich in unterschiedlichen Situationen: Die Führungskraft , die mit einem bestimmten Thema oder Konflikt im Team herausgefordert ist oder der fehlende Mut, vielleicht nicht ganz so populäre Entscheidungen treffen zu müssen - doch es wird ja schließlich erwartet, wozu ist Frau/Mann sonst Führungskraft. Die Frau , die den Spagat zwischen Job und Familie schaffen will, dabei auf Konventionen, Bürokratie und überholte Einstellungen und Rollenbilder trifft. Dennoch will sie sich nicht in allem verlieren… oder sich endlich Gehör und Akzeptanz in einem männerdominierten Jobumfeld verschaffen. Die Privatperson , die sich nach vielen Jahren im Job und an Lebenszeit fragt, ob das nun alles gewesen sei. Und da mag man augenzwinkernd sagen „…ach ja, eine Midlife Crisis…!“ Doch ist es bei allem nicht viel mehr als eine Krise? Dahinter steckt der tiefe Wunsch nach einem erfüllten, glücklichen und selbstbestimmten Leben. Was haben alle meine Coachings mit Führungskräften oder Privatpersonen und Trainings mit Teams gemeinsam: den Menschen, in allen seinen Facetten. Und am Ende zeigt sich bei allen eine Wahrheit: Nämlich die eigene! Wir wachsen erst zu voller Größe und entfalten unser ganzes Potential, wenn wir uns selbst(bewusst) entscheiden, authentisch zu sein! Im beruflichen wie auch privaten Kontext. Meine Passion ist die Weiterentwicklung von Menschen. Und genau deshalb habe ich Authentic (Self-) Leadership als Coaching Programm aufgestellt. In einer 6-monatigen Begleitung durch mich lernst Du Dich intensiv kennen, wir lösen Deine individuellen Widerstände auf und Du erlernst Methoden, wie Du Deinen eigenen, authentischen Führungsstil umsetzen und leben kannst. Dabei hat das „Self“ im Namen hat zwei Bedeutungen: Erstens bezieht es bezieht es sich sowohl auf den beruflichen wie privaten Kontext Deines Handelns und zweitens, fast noch wichtiger: Erst wenn Du lernst, Dich selbst zu führen, kannst Du auch andere führen. Doch was bedeutet es, authentisch zu sein? Tatsächlich gibt es den Begriff der Authentic Leadership schon seit Anfang der 1960er Jahre. Doch die Wissenschaft ist sich (noch) nicht einig, was es ganz genau bedeutet. Spätestens 2003 machte Bill George mit seinem Buch deutlich, was für zumindest für ihn Authentic Leadership ausmacht: Passion, Behavior, Connectedness, Consistency und Compassion. In einem Essay von Kelly Labrecque aus August 2021 sind die Eigenschaften eines Authentic Leaders noch ein wenig ausführlicher dargestellt: Selbstbewusstsein – die Führungskraft hat ein gutes Verständnis von ihren Stärken und Schwächen und besitzt oft eine hohe emotionale Intelligenz. Wo die eigenen Grenzen sind, ist ihr klar. Aktives Zuhören – die Führungskraft kann sehr gut zuhören und ist an den Interessen der eigenen Mitarbeiter oder Kunden ernsthaft interessiert. Sie kann sich in die Lage des Gegenübers versetzen. Emotionale Kontrolle – die Führungskraft kann unabhängig von der eigenen Gefühlssituation ein ehrliches Feedback geben. Beziehungsfähigkeit – Menschen zu verbinden, selbst Teil des Netzwerkes zu sein, das ist der Führungskraft wichtig. Niemand ist allein stark. Verantwortung übernehmen – den Mut zu haben, Entscheidungen zu treffen und auch die Konsequenzen zu tragen. Das zeichnet eine authentische Führungskraft aus. Empathie – für die Mitmenschen um die Führungskraft herum. Aufrichtiges Interesse am Gegenüber, Verständnis für den Einzelnen im Sinne aller. Demut – die eigenen Bedürfnisse für den Erfolg des Ganzen zurückstellen zu können. Langfristige Ziele – als Team braucht es ein Ziel vor Augen, eine Vision. Doch vor allem das Why. Authentischen Führungskräften ist dies klar und sie teilt des mit dem Team. Eigene Werte – die Führungskraft arbeitet und lebt die eigenen Werte, jeden Tag. Wow – das sind viele Eigenschaften! Und ich bin mir sicher, dass Du alle davon besitzt! In meinem Programm geht es darum, die für Dich richtige Balance aus allen diesen Themen zu finden, nämlich genau die, die Dich ausmacht, so einzigartig macht! Was brauchst Du, um diesen Prozess der Entwicklung zu mehr Authentizität zu starten? Auf jeden Fall Mut , den ersten Schritt zu tun! Denn es ist eine Reise zur Dir selbst, wo noch nicht genau vorhersehbar ist, wie lange sie dauert und wo sie Dich hinführt. Darauf darfst Du Dich einlassen, sonst ist keine Veränderung möglich. Du weißt ja, Wachstum beginnt erst außerhalb der Komfortzone…;-) Es braucht Dein Commitment zum Coaching Prozess. Wir haben Jahre, Jahrzehnte unser bisheriges Verhalten „trainiert. Da braucht es auch Zeit, bis Du neue Muster und Methoden für Dich zu etablieren lernst. Keine Sorge, es braucht nicht die ganze Zeit die Begleitung durch einen Coach, doch der Start zu Deiner Veränderung wird sicherlich einige Monate intensive Arbeit an Dir benötigen. Deshalb dauert mein Programm auch 6 Monate. In deinem Coaching Prozess ist die Fähigkeit zur Selbstreflektion eine wichtige Eigenschaft. Mit ihr spiegelst Du Dich immer wieder selbst und kalibrierst Dich, wie und ob Deine Veränderungen so auf dem richtigen Weg sind. Authentisch sind für Dich und auch Deine Umwelt. Und auf jeden Fall braucht es Deine Zeit ! Mach Dir bewusst, dass Du einige Stunden im Monat und auch unbewusst mit Deinem Veränderungsprozess beschäftigt sein wirst. Das Ergebnis Durch mehr Authentizität erlebst Du Leichtigkeit, Freude, Selbstbestimmung, Eigenverantwortung und Freiheit in Deinem Leben. Viele meiner Coachees sind erstaunt, da sie sich selbst niemals zuvor eine solche Veränderung zugetraut hätten. Und dabei ist das von mir entwickelte Programm ja erst neu – ich habe zuvor auch ohne dieses Programm mit meinen Coachees gearbeitet und unbewusst auf das Thema Authentizität „eingezahlt“. Doch nun setze ich bewussten Fokus darauf, weil es sich lohnt, glücklich zu leben, authentisch zu sein. Weil Du als Mensch mir am Herzen liegst! Wann bist Du bereit?
von Kirsten Wache 18 Aug., 2021
Urlaubs-Reif Wenn man die beiden Worte ernst nimmt, dann stimmt es – ich war selten so bereit für eine Alltagsfreie Zeit. Wie Millionen andere Menschen in diesem besonderen Jahr auch. Dabei habe ich noch die komfortable Situation, zwischen Nord- und Süddeutschland pendeln zu können. Das schafft „Tapetenwechsel“ genug. Dachte ich. Doch nach einer Woche in Italien und wieder zurück zu Haus, ist mir mehr denn je aufgefallen, wie gut es tut, eine Zeitlang an einem Ort zu sein, den man noch nicht kennt. Oder sagen wir mal, der so anders ist: Das Klima, die Menschen, die Kultur, die Sprache, das Essen… und ja, Aufzuwachen und zu wissen, es scheint auch heute wieder die Sonne, ist ein sehr positiver Nebeneffekt von Reisen nach Südeuropa! Und für mich ist gutes Wetter (leider) ein Garant von gut gelungenem Urlaub. Warum schreibe ich diesen Blog? Dass Urlaub guttut, wissen wir alle, oder? Und dass wir alle nach anderthalb Jahren Pandemie, verrückten Wetterveränderungen nicht nur in Deutschland und noch vielen weiteren Unwägbarkeiten urlaubs-reif waren, ist auch klar. Also, warum? Ich teile mit Dir einen Gedanken, der mich immer wieder vor meinem Urlaub beschleicht… und frage mich, ob Du das kennst: Was ist, wenn der Urlaub NICHT erholsam wird? Wenn nach all den Strapazen, die ich in den vergangenen Monaten hatte, die ein oder zwei Wochen nicht ausreichen und sich die Erholung nicht einstellen will? Ich meine diesen Druck, den ich mir gerne selbst mache, damit der Urlaub auch auf jeden Fall schön wird. Familie, Freunde und Kollegen wünschen mir „gute Erholung“ und „Erhole Dich!“ – doch was, wenn es nicht gelingt? Weil ich nicht abschalten kann, die Unterkunft nicht gefällt, ich krank werde, mir das Ziel nicht gefällt, das Wetter nicht mitspielt…die Liste kann ich unendlich weiterführen. Und ich in den Urlaub fahre mit der Hoffnung (dem Druck): Bitte lass‘ den Urlaub richtig gut werden, es sind doch nur die wenigen Tage! Doch Stopp! Drehen wir das Ganze doch mal um, denn: Man muss mit allem rechnen, auch mit dem Schönen! Genau, und ab hier wechsle ich die Perspektive und schlage Dir etwas vor: Wie wäre es, wenn Du Dich schon, sagen wir mal ein oder zwei Wochen VOR dem eigentlichen Urlaub etwas im Tempo zurücknimmst und nicht voll Power bis zur letzten Sekunde im Job und Privat gibst? Das hat den Vorteil, dass Du nicht auf dem letzten Loch pfeifst und somit völlig erledigt in den Urlaub starten musst. Je niedriger Dein Energielevel ist, desto höher sind auch Deine Erwartungen an den Urlaub, richtig? Und dann KANN der Fall ja nur besonders tief sein… Also, weniger Termine, im Job wie privat, mehr Fokus und Einstimmung auf den Urlaub. Es ist doch so: Im Job hat auch niemand was davon, wenn Du versuchst, alles in den letzten Tagen vor Deinem Urlaub zu erledigen (was schon seit Wochen liegen geblieben ist). Die Wahrheit ist: Die Welt dreht sich auch ohne Dich weiter. Also, gib Dir einen Ruck. Mache eine gute Übergabe und dann sieh‘ zu, dass Du Dich einstimmst auf den Urlaub. Dazu gehört auch, im Job Themen und Aufgaben abgeben zu können – auch schon VOR dem Urlaub! Nimm die Hilfe und Unterstützung Deiner KollegenInnen an. Und wenn sie nicht von allein kommt, dann fordere sie proaktiv an. Das fühlt sich beim ersten Ausprobieren vielleicht komisch an, doch der positive Effekt für Dich und Deine KollegInnen hält langfristig an. Du bist weniger unter Strom und Deine KollegenInnen werden an mehr Verantwortung herangeführt. Und privat: Versuche auch hier die Vorbereitung ein wenig zu entzerren. Ein schönes Essen bevor es in den Urlaub geht? Die Übergabe der Wohnungsschlüssel an den freundlichen Nachbarn nicht erst am letzten Abend bevor Du in den Urlaub fliegst? Den Hund schon zwei Tage vor Abfahrt in die Hundepension geben? Und vielleicht können Oma und Opa die Kinder zwei, drei Tage nehmen, damit Du in Ruhe packen kannst? Alles nur Ideen und ja, auch ich probiere noch aus, was am besten funktioniert. Doch ich habe bei der Vorbereitung meines diesjährigen Urlaubs gemerkt: Es tat gut, schon einige Tage vorher „runterzufahren“. Und auch ganz deutlich festgestellt, was ich nicht mehr haben wollte: Telefonate für den Job, bei dem neue Themen angesprochen werden (macht wenig Sinn, mit sowas noch vor dem Urlaub zu starten, das darf dann auch zwei Wochen später mit mir starten), Treffen mit Menschen, die meinen Energiehaushalt leer machen. Das kann definitiv warten oder gar nicht mehr stattfinden. Zu glauben, dass man noch den Keller entrümpeln müsste oder die Wohnung auf Hochglanz polieren – weil man das nach dem Urlaub gar nicht mehr schaffen kann. So ein Quatsch! Ehrlich: Das Loslassen von diesen „Gewohnheiten“ tat gut, vielmehr wird gut tun beim nächsten Urlaub. Denn Urlaub sind wenige kostbare Tage im Jahr – das bleibt auch so! Und Du so?
von Kirsten Wache 20 Mai, 2021
Sagen, was ist! Ich mag klare Worte, kein „Schüschü“*. Warum ist das so? Nun, ich kann für mich sagen, dass klare Aussagen mir Orientierung geben, Halt, Sinn und Struktur. Das gilt für den Job ebenso wie für mein Privatleben. Doch warum ist das wichtig – ist mir das wichtig? Weil ich dann weiß, was von mir erwartet wird, in welchem Rahmen ich mich verhalten und bewegen kann. Das macht mein Zusammenleben mit anderen Menschen einfacher, planbarer, ja auch kalkulierbarer. Wie ich zu diesem Beitrag komme? In den vergangenen Wochen gab es Situationen im privaten wie beruflichen Kontext, wo ich erstaunt war, ob der Heftigkeit der Reaktionen. Unverständnis auf Seiten meines Gegenübers, Wut, Ratlosigkeit. Auch auf Kundenseite entstanden Fragezeichen, der Kundenwunsch und meine Umsetzung der Themen gingen keinen gemeinsamen Weg. Seltsam, wo es doch ein Auftragsgespräch gab und zu beiden Seiten alles klar zu sein schien… Die gute Nachricht vorab: Wir haben eine gemeinsame Lösung gefunden – im beruflichen wir privaten Kontext. Doch warum nicht auf direktem Weg? Warum war es nicht in der Situation, im Gespräch selbst möglich? Ich habe darauf verschiedene Antworten gefunden, die mir plausibel erscheinen: Weil wir Wissen und Kenntnis beim Gegenüber/Geschäftspartner voraussetzen, das schlicht nicht da ist. Weil wir nicht den Mut aufbringen, ehrlich zu sein. Weil wir unser Gegenüber nicht verletzen wollen. Weil wir uns nicht die Zeit nehmen, alle Fakten auf den Tisch zu bringen. Weil wir nicht richtig zuhören. Weil wir es (die andere Meinung) nicht wahrhaben wollen. Mein Learning daraus: Genau hinhören. NOCH besser zuhören. Und dann: Bei sich bleiben. Doch was heißt das? Bei sich bleiben – das sagen und auch zeigen, was man denkt und fühlt. Das hat etwas mit Selbstliebe und Selbstachtung zu tun. Dabei ist es das eine, zu wissen, wie man selbst tickt. Die große Kunst im Zusammenleben besteht dann aus dem WIE – wie sage ich es meinem Gegenüber? Ehrlich zu sein, mutig genug, die (eigene) Wahrheit auszusprechen. Und dann so, dass mein Gegenüber die Worte annehmen kann. Versteht und akzeptiert. Das ist die hohe Kunst der Kommunikation: Die vier Seiten der Nachricht (Schulz von Thun) bespielen zu können. Als ausgebildeter Coach und Mediatorin bin ich darin geschult, Menschen zuzuhören, Aussagen zu paraphrasieren und meine Wahrnehmung in Worte zu transportieren. Dass das nicht immer gelingt, zeigen mir die letzten Wochen. Und machen einmal mehr deutlich: Auch ich bin Mensch und lerne täglich dazu. Auch ich bin offensichtlich noch nicht immer in allen Situationen klar genug, mutig genug, meinen Standpunkt zu verdeutlichen. In Worte und in Handlungen. Also lerne ich. Was mir hilft? Reflektion, Feedback meines Umfeldes. Meine eigene Offenheit dem Gegenüber und das Vertrauen darauf, dass man durch (miteinander) Reden und Erklärung die gegenseitigen Erwartungshaltungen kennenlernen kann. Und somit auch verstehen lernt. Klarheit schafft. Das ist ein Prozess und erfordert von beiden Seiten Entgegenkommen und Aufgeschlossenheit. Am Ende des steht das Verständnis füreinander und somit ein besseres Miteinander. Ein großes Geschenk oder? *Süsü (sprich Schüschü)– aus dem Türkischen für „Zierde“
von Kirsten Wache 15 März, 2021
Ist Mut lernbar? … die Antwort auf diese Frage ist so einfach wie schwierig: Ja, und dafür brauchst Du (auch) Mut! Die gute Nachricht: Mut ist egal in welchem Alter noch lernbar. Aus psychologischer Sicht liegt er zwischen Leichtsinn (Handeln ohne Verstand) und Mutlosigkeit (als Ergebnis der eigenen nicht überwindbaren Emotionen). Und mutig sein wird belohnt mit dem allseits bekannten Glückshormon Dopamin, das heißt Situationen, in denen wir uns behaupten konnten, Mut bewiesen haben, belohnt uns der Körper doppelt: Mit dem Erfolgserlebnis und mit Glücksgefühlen! Leider wird fast noch mehr Dopamin ausgeschüttet, wenn wir bei unserem altbekannten Verhalten bleiben – das wird viel zu selten klargestellt. Insofern braucht es für uns immer eine gute Begründung, warum wir in mancher Situation mutig sein wollen. Wodurch zeichnet sich für mich ein Mensch als mutig aus? Mutig ist für mich jemand, der zum Beispiel vom Fünf-Meter-Turm im Freibad springt, der Achterbahn fährt, der überall in die Welt reist – der ehrlich ist und die Wahrheit spricht, der Entscheidungen trifft, auch wenn sie unangenehm sind. Grade in der Personalarbeit wird für mich sehr deutlich: Wenn wir mehr Mut zur Ehrlichkeit hätten, würden manche Personalentscheidungen zwar auf den ersten Blick vielleicht "härter", doch dabei sicherlich klarer und ehrlicher für alle Beteiligten getroffen werden (und auch kostengünstiger, wenn man an die Konfliktkosten und damit einhergehenden weiteren Folgekosten denkt). Mutig ist für mich auch jemand, der für sich und andere einstehen kann. Im Gespräch mit meinen Töchtern und einigen Freunden wird schnell deutlich: Jeder hat unterschiedliche Definitionen und Ansichten über Mut. Was ich als mutig empfinde, sehen andere als „normal“ an - und umgekehrt. Es lohnt sich daher genauer hinzusehen, uns auf die Suche nach der Antwort zu begeben, wie und ob wir mutiger werden können. Was sagt die Wissenschaft dazu? Man kennt drei Varianten von Mut : Du kannst von Geburt an mutig sein, Du kannst es über Deine Sozialisierung und Deinen Willen erlernen (bis zu einem bestimmten Punkt) oder Du bist von Geburt an mit wenig Risikobewusstsein ausgestattet (eher selten der Fall). Das wird dann Menschen zugute, die scheinbar ohne jegliches Angstgefühl von Klippen springen oder sich mit Fluganzügen Bergschluchten hinabstürzen. DAS kann man wirklich nicht lernen, hier wird angeboren das Angstzentrum im Gehirn nahezu nicht tätig. Der zweite Punkt mit „Sozialisierung und Willen“ ist spannend, denn den können wir – kannst Du! – aktiv beeinflussen und trainieren. Doch wie kann Dir das gelingen? Ich nehme Dich mit auf die Gedanken- und Fragenreise, die Dich hierzu tiefer in das Thema einsteigen lässt. Denke selbst einmal für Dich kurz nach, was ist die letzte Situation gewesen, wo Du (auch physisch) Angst gespürt? Dieses „Herz-in-die-Hose-rutschen-Gefühl“, Herzklopfen, erhöhter Puls, blass im Gesicht werden. Dieser sich einstellende Fluchtreflex, durch den man am liebsten weglaufen möchte, sich verstecken vor demjenigen, der die Angst auslöst oder der unangenehm empfundenen Situation, in der Du grade bist. Frage Dich dann weiter: Wie ist die Situation ausgegangen? Hast Du sie dennoch bewältigt? Wenn ja, wie ist es Dir gelungen? Gab es Unterstützer, die Dich bestärkt haben? Falls nein, was hast Du daraus gelernt? Wie schaffst Du das hieraus Gelernte mit Bezug auf andere, neue, Mut erfordernde Situationen anzuwenden? Schreibe es Dir Schritt für Schritt auf, so werden Deine Erfolge (und ich bin mir sicher, Du hast bereits welche!) für Dich sichtbar, ebenso wie Deine Learnings. Du siehst, wir entwickeln Mut, wenn wir uns reflektieren können und die Situationen, wo es für uns Mut brauchte, genauer untersuchen uns mit positiven Glaubenssätzen umgeben (mit „Ich bin mutig, ich habe das schon einmal geschafft“ kommst Du mental weiter als mit „Ich schaffe das nie“) wir uns mit Menschen umgeben und verbinden, die wir als Vorbild (für Mut) empfinden (Thema Sozialisierung) wir unser Ziel vor Augen haben und wir uns bewusst aus unserer Komfortzone bewegen! Mut ist und bleibt AUCH Risiko. Niemand kann vorhersagen, wie es ausgeht. Genau das ist „Mut beweisen“. Sich dem Risiko zu stellen. Und Du allein wägst ab: Wo hast Du den größeren Gewinn? Den größeren Verlust? Was ist Dir der Einsatz von Mut wert? Für mich ist über die Jahre sehr klar geworden: Dort, wo mich andere und ich mich selbst auch als mutig beschreiben, bin ich IN meiner Komfortzone. Achterbahnfahren gehört demnach wohl nicht dazu…;-) Doch ab und zu stelle ich mich BEWUSST dieser Herausforderung, um mich zu trainieren – und zu belohnen! Doch ich weiß auch, es ist immer ein Abwägen. Lohnt es sich für mich, den Mut dafür aufzubringen? Oder bleibe ich lieber bequem? Wenn ich einen Summenstrich unter mein bisheriges Leben ziehen sollte, was das Thema Mut angeht, bin ich klar: Es hat sich gelohnt. Ohne meinen Mut wäre ich heute weder beruflich so weit noch menschlich so klar. Mut ist eine wichtige Stellschraube in der persönlichen Entwicklung eines jeden. Wer sagt, er/sie will sich weiterentwickeln, wird Mut beweisen dürfen. Es gilt, sich außerhalb seiner Komfortzonen zu bewegen. Mein Profilspruch auf LinkedIn lautet: „Ich wurde erst erfolgreich, als ich lernte, ich selbst zu sein.“ Und dazu gehört eben auch Mut, bis heute! Wann bist Du das nächste Mal mutig? Wenn Du Begleitung möchtest – ich unterstütze Dich dabei!
von Kirsten Wache 30 Jan., 2021
Herzlich Willkommen im neuen Jahr! Neuanfang, Vergangenheit hinter sich lassen, Neues ausprobieren, neues Jahr, neues Glück, Re-Set, Re-Start… liest sich gut, oder? Boah, aber jetzt wirklich? Nur, weil wir vom 31. Dezember 2020 in den 1. Januar 2021 reingefeiert haben, bin ich ja noch nicht wirklich motiviert oder? Ich hatte kurz Zweifel, wie es mir gehen soll und habe ich mich dann eines Besseren besonnen. Bin das Jahr 2020 gedanklich durchgegangen, an die vielen schönen Momente gedacht und dann an diese Weihnachtszeit. Das erste Mal kein „Wer-ist-wann-mit-wem-wo-und-was-für-ein-Essen-gibt-es“. Ich hatte sogar freie Tage, unglaublich! Silvester haben wir eine Duo Party gemacht, laut getanzt und gesungen als gäb‘s kein Morgen und haben das Jahr 2020 würdig verabschiedet – in diesem Fall symbolisch vom Balkon geworfen. So waren Kopf und Herz frei für Neues. Und dann habe ich mir überlegt, was ich in 2021 alles erreichen und initiieren möchte. Das hat Spaß gemacht und Lust auf mehr. Die Aussicht auf all das, was und wer mir in 2021 begegnen kann, hat mich wirklich beflügelt. Ein tolles Gefühl und macht Lust auf mehr! Dafür gibt es sogar einen professionellen Ausdruck im Coaching: Die Libido-Energie. Ganzheitlich eingesetzt, nicht nur in Bezug auf unsere Sexualität, ist sie eine mächtige Quelle der Motivation und Inspiration. Es ist nicht nur beim Überlegen geblieben: Ich bin noch einen Schritt weitergegangen und habe meinen Freuden von den geplanten Projekten erzählt. Nicht nur, um deren Reaktion auf meine Vorhaben zu sehen, sondern auch um mich ein wenig selbst unter Druck zu setzen – denn so habe ich Mitwisser, die mich an meine Vorhaben freundlich und bestimmt erinnern werden…“Sag, wolltest Du nicht….?“. Das hält mich auf Trab. Und ich habe ein Vision Board gebaut, meine Ideen, Wünsche, Ziele für 2021 visualisiert. Es ist eine große Collage geworden mit bunten Themen, die mir wichtig sind und die mich glücklich machen allein schon beim „Dran-Denken“. Noch steht es im Wohnzimmer an die Wand gelehnt, ich suche noch den richtigen Platz – denn nur wenn ich es sehe, hilft es mir weiter.  Ich gebe zu: Ich suche die Fluchten, die mich weiter aufrecht sein lassen. Auch 2021 wird uns alle und mich mehr fordern, als wir gedacht haben. Doch lasst uns zusammenstehen und unsere Ziele und Träume vor Augen haben. Und uns auf das besinnen, was wir kennen und können, was uns Halt gibt: Wir selbst, unsere Familien und Freunde. Bleibt gesund und optimistisch. We rock 2021!
von Kirsten Wache 17 Nov., 2020
Samstagmorgen und das Wochenende beginnt. Früher, vor der Krise, und damit meine ich noch nicht mal ein Jahr zuvor, waren Verabredungen zum Essen, Sport, Feiern und Tanzen an der Tagesordnung. Familie, Freunde und alles das, was ich unter der Woche nicht schaffen konnte, fand am Wochenende statt. Das Gute: Es war meist eine große Vorfreude auf die knapp drei Tage, die ich nach Lust und Laune gestalten konnte. Der Wermutstropfen: Viel zu wenig Zeit, zu vollgestopft und ging es nicht immer viel zu schnell vorbei? Heute, am 14. November 2020 sieht mein Wochenende anders aus: Ich habe viel Zeit, die ich mit meiner Familie und vor allem mir verbringen kann. Manches Mal sehr viel Zeit. Ich gebe zu, das ist noch ein Learning für mich. Mehr Zeit, die ich mit meinen Kindern verbringen kann. Mehr Zeit für die kreativen Ideen, die schon lange in mir wohnten und für die ich glaubte, mir nicht die Zeit nehmen zu können. Zeit auch, mir darüber Gedanken zu machen, was ich eigentlich noch alles unternehmen, erleben und sehen möchte. Wir sagen: Zeit ist ein Geschenk. Zeit, die hat man nicht, die nimmt man sich. Neben diesem Effekt mit der Zeit hat die Krise für uns alle noch weitere Themen aufgeworfen, sie wirkt in einigen Bereichen wie ein Katalysator. New Work, schnellere Digitalisierung, Vereinsamung von Menschen (fast jeder 2. Mensch in Deutschland fühlt sich einsam, verstärkt durch die Krise) – doch auch der Versuch nach mehr Gemeinsamkeit in Zeiten der Krise. Manche sagen, das alles war längst überfällig. Mag sein, doch ich bin ehrlich: Hätte mich jemand gefragt, brauchst Du für eine radikale gesellschaftliche Veränderung (auf der Welt) einen Virus oder geht es auch ohne – die Antwort wäre zweifellos „ohne“ gewesen. Wie finde ich meine Balance in diesen unbeständigen und ungewissen Zeiten? Wie erhalte ich meine Motivation (oder erlange sie zurück), um mich jeden Tag aufs Neue den Herausforderungen des Alltags zu stellen? Kraft zu haben für meine Familie, mein Umfeld und auch meinen Job? Mich zu freuen auf das was kommt, nicht ängstlich zu sein und frohen Mutes auf die Zukunft zu blicken? Vorab für Dich vielleicht zur Entspannung: Selbst ich als Coachin und Berufs-Optimistin habe Momente, in denen mich die Nachrichten, die Geschwindigkeit, mit der sich um mich herum alles zu verändern scheint, schier schwindlig machen. Was mir hilft, ist vor allem das bewusstes Heraustreten aus der Situation. Ich unterbreche die Gedankenspirale, in der ich mich grade befinde. Ich sage es laut und deutlich, manches Mal hilft es mir auch, mich vor den Spiegel zu stellen, denn wir brauchen die Visualisierung dessen, was wir uns vorgenommen haben. Dann begreifen wir schneller, besser, einfacher. Ich habe für Dich ein paar weitere Ideen zusammengetragen, wie Du Dir selbst helfen kannst, aus einer eher negativ besetzten Gedankenspirale wieder herauszukommen. Deine Motivation und Deinen Optimismus zu unterstützen. Ich erfinde nichts neu, einiges kennst Du vielleicht. Doch es ist grade verborgen oder Du hast nicht die Kraft, es wieder aufzudecken. Mit diesen Ideen machst Du den ersten Schritt – der Rest folgt. Probiere es aus! Sei dankbar für die Kleinigkeiten des Alltags. Das Mittagessen, das Ihr heute zusammen hattet, war lecker? Wie schön, freue Dich, es hätte auch ausfallen oder eben nicht schmecken können. Du hast Post von einer Freundin bekommen? Es denkt jemand an Dich! Deine Kinder kuscheln mit Dir und fordern Dich als Mama oder Papa – nimm es an, es sind kostbare Liebes- und Lebensmomente. Fokus auf das Wesentliche. In Zeiten der Unsicherheit wie jetzt hilft es, sich auf die wesentlichen Dinge des Tages, des Lebens zu fokussieren. Versuche herauszufinden, was das für Dich ist. Täglich in der Erledigung des Alltags und mit Blick auf die Zukunft. Schaffe Dir Strukturen, Routinen. Sie geben Dir Halt und Übersicht. Und wenn Du sie hast, kannst Du sie auch an Dein Umfeld weitergeben. Das schafft Klarheit – in (emotional) unsicheren Zeiten wie diesen ein großer Vorteil! Positive Nachrichten verbreiten. Das meine ich genauso. Zur Abwechslung mal daran glauben, dass auch Gutes in der Welt passiert. Die Medien sind darauf getrimmt, uns mit schlechten Nachrichten zu bombardieren – denn nur sie lassen sich an uns verkaufen. Doch was ist mit all dem Schönen in dieser Welt? In Deinem direkten Umfeld: Die Geburt eines Kindes, Erfolgserlebnisse der Kinder in der Schule, der runde Geburtstag eines Freundes… es gibt so viel! Weniger Social Media. Nimm Dir Auszeiten vom Bildschirm. Punkt. Das beruhigt Deinen Geist und somit auch Deinen Körper. Umgib Dich mit Menschen, die Dir gut tun. Gehe in den Kontakt mit Menschen, die keine Energieräuber sind. Die Dir Zuhören, mit denen Du Dich einfach wohlfühlst. Auch wenn ein Treffen vielleicht grade nicht möglich ist, telefoniert und seid füreinander da. Tagträumen …wie ein Kind! Schaffe Dir Denk- und Arbeitspausen, in dem Du wie ein Kind tagträumst. Wo wärst Du jetzt gerne? Am Strand, in den Bergen, beim Essen, im Bett? Das unterbricht Gedankenspiralen ebenso schön und verschafft Dir eine Pause. Wissenschaftlich ist es sogar so, dass Tagträumen (wie auch Schlafen) hilft, unsere Gedanken und Gefühle zu verarbeiten und zu sortieren. Es zahlt somit auf den Punkt „Struktur schaffen“ ein, ein schöner Nebeneffekt. Pläne schmieden – es gibt eine Zukunft. … die Du Dir beim Tagträumen vielleicht schon weiter ausgemalt hast! Auch wenn es jetzt grade nicht so scheint, doch Du hast eine Zukunft, die Du allein gestalten kannst. Diese Krise dauert „erst“ ein Dreivierteljahr an – wieviel Schönes hast Du schon zuvor erlebt und was hast Du auch schon alles geplant? Es geht weiter, immer weiter. Und Du bestimmt wie. Also, was möchtest Du in den nächsten Wochen und Monaten gerne für Dich umsetzen und erleben? Sicherlich jetzt noch angepasst an die Umstände, mit denen wir umgehen müssen. Doch in weiterer Ferne, was sind Deine Ideen, Deine Ziele? Träume und plane weiter, es ist wichtig, Ziele und Visionen zu haben, damit wir wissen, WARUM wir die Dinge tun, die wir tun. Uns darauf freuen können. Und sie geben uns Halt und Orientierung. Vergangenheit akzeptieren und ruhen lassen. Ja, es macht Dich jetzt grade nicht glücklicher, den „alten Zeiten“ nachzuhängen. Wir können nicht dahin zurück und ich bin mir sicher, Du findest auch wenigstens EIN Beispiel dafür, was aus der Krise für Dich Positives entstanden ist. Und zum schönen Abschluss: Gehe raus in die Natur. Sehr praktisch und so wirksam: Gehe an die frische Luft! Sonnenlicht, Wind, Wärme und Kälte, Bewegung. Alles zahlt auf Deine Gesundheit, vor allem auch auf Deine mentale Gesundheit ein. Schaffe Dir bestenfalls täglich Auszeiten (halbe Stunde reicht schon, bei Tageslicht noch besser), um Dich zu bewegen. Keine Ablenkung durch das Handy, nur Du und die Natur. Nun bist Du an der Reihe. Finde einen Punkt, mit dem Du anfangen magst. Denn Du bist es wert! Ich bin schon dabei.
von Kirsten Wache 09 Okt., 2020
Im Rahmen eines Buchprojektes von Sandra Liane Braun ( www.sandralianebraun.de )  findet Ihr hier meinen sehr persönlichen Beitrag. Warum ich glaube, dass ein glückliches Leben Sinn macht und Du nur selbst dafür verantwortlich bist. Das Buch ist ab 29. November 2020 auf Amazon Kindle veröffentlicht und als eBook und Taschenbuch erhältlich. Vor einigen Wochen hatte ich im Zug von Berlin nach Hamburg eine interessante Begegnung. Ich sitze im Großraum, Abteil ist mir immer zu eng. Der Wagen ist erstaunlich leer. Die schöne Landschaft Brandenburgs fährt an mir in diesem beruhigenden Takt… ta tam ta tam ta tam... vorbei. Mir gegenüber sitzt eine schmale Frau, sie wirkt sehr kontrolliert, ausdrucksstark und - friedlich. War sie schon in Berlin im Wagen? Ich war mit meinen Gedanken beim Einsteigen irgendwie woanders. Welcher Zufall hat uns zum selben Zeitpunkt in das gleiche Zugabteil gebracht? Ich lege meine Kopfhörer rein, natürlich wie immer verkehrt, und will gerade meine Lieblingsplaylist starten, als sie mich anblickt. „Entschuldigen Sie, dass ich Sie anspreche, Reisen Sie gerne?“ Sie fragt, als ob es für sie eine besondere Bedeutung hat. Ich werde neugierig „Warum fragen Sie? Ja, doch, ich glaube, ich reise gerne.“ „Gut,“ sagt sie und sieht mir wieder direkt in die Augen. „Darf ich Ihnen einen besonderen Ort empfehlen? Ich nehme Sie mit auf die Reise zu meinem Ich, ja?“ Heute bin ich fest davon überzeugt, dass alles, was mir passiert ist, jeder Mensch, der mir begegnet ist, kein Zufall war. Das sollte so sein. Sonst wäre ich heute nicht dort, wo ich bin. Und tatsächlich klarer und stärker als zuvor. Am Anfang meiner Reise zu mir selbst: Ein wirklich braves Mädchen. Gut in der Schule, ruhig, fleißig, angepasst. Ich habe mir auch so gefallen. Allen anderen natürlich auch, ich war ja pflegeleicht. Jugend, erstes Erwachsenwerden, Ausbildung, Job, Umzug in eine andere Stadt, Heirat, Kinder. Bei allem – ich war glücklich. Doch es gab (Zeit)Punkte, die mich Zweifeln ließen. Wenn ich ehrlich bin, schon viel früher, doch ich hatte nicht den Mut, etwas zu sagen. Aus Angst, meine Meinung zu sagen oder jemanden zu verletzen. Vielleicht auch aus Angst, gegen den Strom zu schwimmen. Interessanterweise bin ich diejenige, der man so viel Stärke zusprach. Kommunikationsstark, empathisch, „Rampensau“, schnell einen Draht zu anderen entwickeln zu können. „Dir gelingt doch alles, Kirsten!“, „Du kannst Dir jeden Wunsch erfüllen!“ Ach ja, kann ich? Selbst wenn es so war - Ich habe das gar nicht mehr gesehen, geschweige denn gefühlt. Nach Außen bunt und schillernd, doch im Inneren sah es bei mir oftmals ganz schön leer aus. Warum das so war, habe ich dann vor einigen Jahren verstanden. Die Antwort ist so einfach wie herausfordernd zugleich und in meinen Workshops habe ich es den Teilnehmern oft genug erklärt: Wer tagtäglich gegen seine intrinsische Motivation arbeitet, der kann nicht glücklich sein oder werden. So gab es mehr und mehr Signale zunächst aus meinem Umfeld, dann auch meines Körpers, der deutlich sagte „Ok, bis hierhin und nicht weiter.“ Ich nahm eine selbstverordnete Auszeit – das war mein erster Schritt zur Selbstfürsorge oder vielmehr zur Emanzipation. Vielleicht von meinen Eltern (mit Anfang 40!), doch ich glaube auch von mir selbst. Und heftig: Sechs Wochen ohne meine Kinder und meinen Mann. Ohne meinen Job (den hing ich ein ganzes Jahr an den Nagel). Ohne alles das, was so schön ablenkt – würde ich DAS durchhalten? Die Frau mir gegenüber hält kurz inne. Sie holt tief Luft, als ob sie sich zum weiteren Erzählen damit Mut machen will. Ich schweige und hoffe doch, dass sie weiterspricht. Der Service des Bordrestaurants kommt vorbei. „Kaffee, Tee, Kaltgetränke!“ ruft der Mann laut. Ich bestelle uns zwei Kaffee. „Die Reise von der Sie sprechen, sie scheint wirklich besonders zu sein. Mögen Sie weiter erzählen?“ Insgeheim hoffe ich es. Die Frau mir gegenüber sammelt sich und fährt fort… Du willst die ganze Geschichte lesen oder hören? Du findest sie ab 29. November 2020 als eBook oder Taschenbuch auf Amazon Kindle. Sie ist mein sehr persönlicher Beitrag zur Blogparade „Was will ich wirklich im Leben? – Mein schönes Leben“. Dabei geht um Geschichten, die Mut machen sollen, das Leben zu leben, das Du Dir erträumst. Die Idee zur Blogparade hatte Sandra Liane Braun – Raus aus dem Stress, rein ins Leben.Coach und Gedankensortiererin wenn Du sagst „Ich kann nicht mehr!
von Kirsten Wache 07 Okt., 2020
Du hast grade gestern einen der normal gewordenen Team-Calls gemacht und es irritiert Dich, dass außer Dir niemand die Kamera aktiviert hat. Überhaupt hat sich kaum jemand am Call beteiligt, Du merkst, wie es zäh(er) wird, Antworten aus Deinem Team zu erhalten. Da Ihr Euch seltener als Team vor Ort im Büro trefft, fehlt der direkte Austausch untereinander. Die „Coffee Talks“, der schnelle Gang zum Gegenüber oder auf dem anderen Stockwerk entfallen. Die 1:1 mit Deinen Teammitgliedern machst Du per Call, es wird sich aufs Wesentliche konzentriert, die Calls dauern maximal 15 Minuten, damit man zu beiden Seiten wieder ungestört arbeiten kann. Lunches mit Deinen Teammitgliedern sind selten geworden, Du überlegst in der aktuellen Situation einmal mehr, wann lohnt es den Aufwand, ins Büro zu fahren oder bleibst Du nicht doch lieber im Homeoffice und kannst das per Telefon erledigen. Das letzte Team-Event war der Gang über den Weihnachtsmarkt nach Feierabend im Winter 2019… „New normal“ haben wir das getauft. Doch etwas stimmt hier nicht. Grundvoraussetzung: Deine Erkenntnis! Wenn Dir die oben skizzierten Situationen bekannt vorkommen, solltest Du noch tiefer in Dein Team und Dich hinein hören. Denn der erste Schritt geht von Dir als Führungskraft aus: Erkenntnis darüber, dass mit Deinem Team irgendetwas gerade nicht „rund“ läuft. Und dann kannst Du Handeln. Wie genau, beschreibe ich Dir in den nachfolgenden 9 Punkten. 1. Status Quo einholen Setze ein Team-Meeting oder -Call an, bei dem Du Deine Wahrnehmung oder das Feedback, was Du ggf. von einzelnen Mitgliedern bereits erhalten hast, offen thematisierst. „Ich nehme grade wahr dass…“, „Habe ich richtig verstanden, …“, „Bei mir kommt verstärkt an, …“. Doch äußere auch Deine Wünsche als Führungskraft: „Ich wünsche mir mehr/häufiger/weniger…“. Sei offen für alles, was Dein Team Dir aufgibt. Wichtig ist, dass Du und Dein Team (wieder) in Interaktion seid! Und dann gilt Punkt 2. 2. Aufmerksamkeit Aktives Zuhören ist von Dir jetzt mehr denn je gefragt. Doch was bedeutet das? Sei aufrichtig interessiert an Deinen Mitarbeitern, zeige Nähe und Empathie . Nicht nur die aktuellen Themen im Job sind für Dich als Vorgesetzter relevant, auch die private Situation kann eine entscheidende Rolle für die Arbeitsleistung Deiner Mitarbeiter spielen. Dabei geht es nicht darum, in allen Details in die Privatsphäre Deiner Mitarbeiter vorzudringen, sondern sich mit Empathie und Feingefühl ein Bild davon machen zu können, ob dessen private Situation grade förderlich für den Job ist oder nicht. Und wenn nicht, ob Du als Vorgesetzter etwas dafür tun kannst, diese positiv zu beeinflussen. 3. Regelmäßiger Austausch / Jour Fixe Plane ein regelmäßiges Telefonat - mit dem Team und mit jedem einzelnen Mitarbeiter. Vielleicht gab es zuvor schon eine wöchentliche, zweiwöchentliche oder monatliche Routine. Wichtig ist, sie einzuhalten und genauso aktiv, lebendig und vielfältig zu gestalten, wie zuvor (vor der Krise des Teams). Was meine ich damit? Bei Telefonaten haben alle Beteiligten die Kameras aktiviert – wenn Ihr Euch nicht live treffen könnt, ist das der minimale Ersatz dafür! Und bei 1:1 Treffen mit Deinen Mitarbeitern kann man sich auch gerne mal zum Spaziergang auf dem Firmengelände oder im vielleicht nahegelegenen Park verabreden. Erwiesenermaßen ist Bewegung bei jeglicher Art von Gespräch förderlich und Du verbringst exklusive Zeit mit Deinen Mitarbeitern. In Zeiten von Covid-19 sind Treffen außerhalb des Büros zudem eine willkommene Abwechslung geworden. Einfach einmal ausprobieren! 4. Feedback vom Team Ja, das mag nicht angenehm sein und Du weißt auch nicht, welche Antworten Dir Dein Team geben wird: Doch ohne ein Feedback vom Team eingeholt zu haben, wirst Du als Führungskraft dem Grund der Krise im Team nicht auf die Spur kommen können. Also, mutig voran! Denke an die große Chance, Dein Team erstens wieder in die ursprüngliche Kraft bringen zu können und zweitens Euch wieder als Team zu etablieren – mit Dir als Vorgesetzten. Nutze hierfür einen ausführlichen Team-Call oder trefft Euch bestenfalls persönlich. Stell‘ die Regeln des konstruktiven Feedbacks (lösungs- und zukunftsorientiert) auf und bei allem – macht Euch auch klar, was schon wirklich gut (oder in diesem Fall eher immer noch gut) läuft. Und dann sammelt Lösungsideen für Eurer Team in einem kreativen Brainstorming. Als Vorgesetzter kannst Du dies selbst moderieren, manches Mal ist es auch hilfreich, sich hier durch einen Externen unterstützen zu lassen. So kannst auch Du als Führungskraft mit 100% Deiner Aufmerksamkeit beim Thema dabei sein und Dein Team beobachten. 5. Ziele des Teams verdeutlichen Die Ziele für das neue Jahr waren Anfang des Jahres fixiert, bestenfalls sogar visualisiert. Doch dann kam die Krise (des Teams). Um Deinem Team zu verdeutlichen, warum es wichtig ist, dass sie gemeinsam an den Zielen arbeiten, übergeordnet sogar an der Vision des Unternehmens, ist es wichtig, diese immer wieder zu verdeutlichen. Das kannst Du sowohl in den Einzelgesprächen als auch in den Team-Calls machen. 6. Weniger ist mehr Wenn Du merkst, dass in Deinem Team irgendetwas fehlt oder nicht stimmt, dann ist es wichtig, sich auf die Kernthemen zu fokussieren. Zu viele Projekte oder Nebenkriegsschauplätze sind jetzt hinderlich – Fokus aufs Wesentliche! Verschaffe Dir einen Überblick über alle laufenden Themen und priorisiere für Dich (strategisch, businessrelevant, ressourcenorientiert), um Deine Prioritäten mit dem Team dann abzugleichen. Entlaste Dein Team von den Themen, die Euch als Team „zerfasern“. 7. Ermutige Dein Team, Verantwortung zu übernehmen …denn alle guten Vorsätze sind nur etwas wert, wenn jeder sich auch dafür eigenverantwortlich einsetzt! Arbeitet heraus, welchen Mehrwert Eure Lösungsideen haben und macht Euch auch deutlich, dass es Zeit benötigt, bis man die ersten Erfolge sieht. Doch jeder einzelne des Teams ist dafür wichtig! Einer für alle, alle für einen. 8. Projektübergreifende Zusammenarbeit fördern Als Vorgesetzter ist es für Dich gut zu wissen, wem im Team Du welche Arbeiten anvertrauen kannst – keine Frage! Da gibt es den Visionär, den Kritiker, den Analytiker, den Vertriebler… Du kennst Dein Team gut genug. Doch sei mutig, auch in Zeiten der Krise, projektübergreifende Tandems zu bilden. Wenn immer die gleichen Mitarbeiter die gleichen Themen übernehmen, kann das zu Langeweile und Frust führen – und Demotivation bei denjenigen im Team, die eine solche Aufgabe auch schon immer einmal übernehmen wollten. Du kannst mit Tandems einen erfahrenen mit einem weniger erfahrenden Mitarbeiter kombinieren und förderst so „ganz nebenbei“ auch noch den Austausch der Teammitglieder untereinander. 9. Hilfe von außen Wenn Du als Vorgesetzter keine Lösung für die Krise innerhalb des Teams hast oder Du feststellst, dass es eine Ursache hat, an deren Auflösung Du Dich allein nicht heranwagst, ist das keine Schande, sich Hilfe zu holen! Schau Dich dabei zunächst in der eigenen Organisation um: Gibt es best practice Beispiele? Andere Führungskräfte, mit denen Du Dich austauschen könntest oder auch die Personalabteilung, die Dich unterstützen kann? Wenn Du damit nicht weiterkommst, gibt es auch externe Möglichkeiten: Einen Coach , der auf einzelne im Team eingeht oder auf Euch als gesamtes Team. Doch vielleicht gibt es einen Konflikt, den es zu lösen gilt, dann kann Dir ein Mediator hilfreich zur Seite stehen. Was Du auch etablieren kannst, ist eine sogenannte Supervision mit Deinem Team. Das heißt, dass Ihr alle vier bis acht Wochen ca. zwei Stunden Eurer kostbaren Arbeits- und Team-Zeit dafür widmet, Euch als Team zu analysieren. Was läuft grade besonders gut? Wo sind aktuell Schwachstellen? So kannst Du proaktiv und vor allem präventiv mit und für Dein Team für ein gesundes Klima sorgen. Bei allem: Lasst den Spaß an der Sache nicht zu kurz kommen - Humor hilft ungemein. Und gebt Euch ein wenig Zeit, bis sich die ersten positiven Veränderungen zeigen. Es hat Wochen und Monate gedauert, bis Dein Team an diesem Punkt war – da wird es auch einige Wochen und ggf. Monate brauchen, bis Ihr gemeinsam aus der Krise gestärkt herauskommt. Wichtig ist, dass Du als Führungskraft weiter an Dein Team glaubst und diesen Prozess ernsthaft vorantreibst und unterstützt. Anmerkung: Ich schreibe hier bewusst von einer „Krise“. Die hier angeführten Lösungsstrategien gelten für mich auch weit über eine Pandemie hinaus…
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